1. Godesberger Judo Club e.V. Judo | Taekwondo | Fitness | Selbstverteidigung

Vereinsgeschichte

Wie alles begann…

Gegründet wurde der 1. Godesberger Judo Club am 10.10.1959 in einem heute nicht mehr existierenden städtischen Jugendheim in der Beethovenallee. Erster Trainingsort war die Turnhalle der heutigen Gemeinschaftsschule an der Godesburg in Friesdorf. Da zunächst kein Geld für eine Judomatte vorhanden war, lieh man sich die Ringermatte des Kraftsportvereins aus.
Bereits sechs Monate nach Vereinsgründung legten 26 Judokas die erste Gürtelprüfung ab. Erster Trainer war der damalige Deutsche Vizemeister Arno Schmidt. Im Februar 1960 wurde der erste Freundschaftskampf gegen den Judo Club Olympia Köln ausgetragen, und mit der Zeit stellten sich auch die ersten Wettkampferfolge für den 1. GJC ein.

Rolf Winkler wird Vereinsmitglied

Zwei Ereignisse im Jahr 1964 waren für den Judo-Sport und den 1. GJC gleichermaßen bedeutsam: Judo wurde olympische Disziplin und Rudolf Winkler (Rolf) wurde Vereinsmitglied.

Seitdem war der 1. GJC auf Erfolgskurs. Die Mitgliederzahlen stiegen stetig (Mitte der siebziger Jahre auf über 1000 Mitglieder!), und der 1. GJC wurde erfolgreichster Verein im Kreis Bonn. Unter der Leitung von Rolf wurde der Judosport auch Kindern und Jugendlichen näher gebracht, damals eine Neuheit für die meisten deutschen Judovereine.

Neben diesen sportlichen Aktivitäten hat Rolf auch das Miteinander im Vereinsleben durch wiederkehrende Aktionen wie Sommerfeste, Weihnachtsfeiern usw. geprägt und hierdurch viele neue Akzente gesetzt. Herausragend waren die von Rolf organisierten jährlichen Weihnachtsfeiern in der Bad Godesberger Stadthalle mit bis zu 1000 Mitgliedern und Familienangehörige. Damit auf den Weihnachtsfeiern jeder ein Stück Kuchen bekam, hat Rolf, in seiner Eigenschaft als Bäcker, in Nachtschichtarbeit quadratmeterweise Streusel- und Butterkuchen gebacken. Das absolute Highlight dieser Feiern waren immer die Mickymaus-Filme für die Kinder und der Urlaubsfilm aus dem letzten Sommerurlaub. Rolf ist jedes Jahr mit seinem VW Bus und einer kleinen Schar Kinder und Jugendlichen 4 Wochen in verschiedene südliche Länder gefahren. Diese Reisen wurden dann auf Super 8 festgehalten.

Der Traum vom eigenen Dojo

Inzwischen auf 400 Mitglieder angewachsen, konnte der Verein 4 Dan-Träger (Träger des schwarzen Gürtels) vorweisen. Einer von ihnen war Rolf, der mittlerweile als Trainer tätig war. Bereits zu diesem Zeitpunkt setzte er seinen Wunsch, eine eigene Trainingsstätte außerhalb der Turnhallenzeiten zur Verfügung zu haben, in die Tat um. Er mietete ein Dachgeschoss in einem neu eingerichteten Wohn- und Geschäftshaus in der Beethovenallee an und stattete es mit von ihm selbst finanzierten Judomatten aus. Vielen älteren GJC’lern ist dieses Dojo (Trainingshalle) nicht nur vom Training, sondern auch von zahlreichen Feten in Erinnerung. Außerdem war es immer wieder Start und Ziel für Fahrten zu Meisterschaften, aber auch zu Urlaubsfahrten, die Rolf mit Beginn der 70er Jahre regelmäßig mit Kindern und Jugendlichen durchführte.

Der 1. GJC wuchs weiter, mittlerweile wurde auch in den angrenzenden Bezirken, so z.B. in Pech, Villip, Niederbachem und Berkum Judo angeboten. Um dies alles zu bewältigen, stellte sich Rolf ganz in den Dienst des 1. GJC und arbeitete nun hauptamtlich für den Verein.

1980 wurden die Pläne für ein eigenes Dojo konkret. Außerdem wurden neue Budosportarten im Verein eingeführt. Taekwondo und Ju-Jutsu bereichern seitdem unser Angebot. Nachdem drastische Sparmaßnahmen eingeführt und durchgehalten wurden, erfolgte am 02.07.1983 das Ereignis, das viele nicht für möglich gehalten hatten, der Spatenstich für unsere eigene Halle. Allen zur Vorsicht mahnenden Ratgebern zum Trotz hatte Rolf sich zäh und beharrlich zu seinem Ziel – dem eigenen Dojo – vorgekämpft – und war am Tag des Spatenstichs voller Vorfreude und Ideen, wie er alles gestalten wollte.

Ein schlimmer Verlust

Der verständlichen Begeisterung darüber, dass es jetzt bald richtig losgehen sollte, folgte das Entsetzen über Rolfs plötzlichen und unerwarteten Unfalltod während einer Urlaubsfahrt in Griechenland. Die Uhren des Vereins standen für lange Zeit still.
Der Verein musste völlig neu organisiert werden, was verständlicherweise einige Jahre in Anspruch nahm und letztendlich nur durch den Zusammenhalt der Mitglieder zu bewerkstelligen war.

Hierbei war mit das größte Problem, dass von heute auf morgen der Bauherr und der Kopf des Bauvorhabens nicht mehr da war und keiner wusste wie und wer die gesamte Baumaßnahme organisieren und leiten sollte. Es fanden sich einige Mitglieder, die bereit waren, sehr viel Arbeit und Zeit zu investieren, um Rolfs großen Traum und sein Erbe zu verwirklichen. Der gesamte Innenausbau des Mauerwerkes wurde, um Kosten zu sparen, in Eigenleistung erbracht. Letztendlich hat sich durch das Engagement dieser Mitglieder alles zum Guten gewendet, und alle können heute in der Halle, die seinen Namen trägt, ihren Sport ausüben.

Das eigene Dojo

Langsam erholte sich der Verein. Die Taekwondo-Abteilung hatte regen Zulauf durch die Einstellung von Thomas Fabula, dem späteren Vize-Weltmeister. Im Bereich Judo erreichte die weibliche A-Jugendmannschaft den bisher höchsten Titel in der Vereinsgeschichte – die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft. Auch die Ju-Jutsu Gruppe wurde so groß, dass weitere Trainingseinheiten eingeführt werden mußten.

Am 17. und 18.11.1984 war es dann endlich soweit: rechtzeitig zum 25-jährigen Vereinsjubiläum wurde das Dojo eingeweiht. In Gedenken an Rolf erhielt das neue Dojo den Namen „Rolf-Winkler-Halle“.

Nun ging es mit dem regelmäßigen Trainingsbetrieb so richtig los. Neue Sportguppen (Aikido, Ninjutsu) und die Anerkennung als Leistungsstützpunkt des Nordrheinwestfälischen Judo-Verbandes sowie die Einführung von Anfängerkursen für Kinderjudo sorgten für neue Attraktivität.

Heute ist der 1. Godesberger Judo Club regional und überregional für schönes und erfolgreiches Judo, Fairness und eine außergewöhnliche Vereinsatmosphäre bekannt. Als moderner Sportverein bietet der 1. GJC ein attraktives Budo- und Fitnessangebot, das den Wünschen seiner Mitglieder individuell gerecht wird.