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Judo als Erziehungssystem

Die Pädagogischen Leitideen des Judo

Jigoro Kano, der Judo-Begründer, hat Judo eher als ein Erziehungssystem für junge Menschen gesehen als „nur“ einen Sport oder ein Wettkampfsystem mit Chancen auf eine olympische Goldmedaille. Allerdings verstand Kano Judo als ein Erziehungssystem, das auf körperlicher Erfahrung in der Auseinandersetzung mit Übungspartnern basiert.

Kano hat für sein Judo drei wichtige Bereiche unterschieden, in denen es „erzieherisch“ wirken soll, nämlich: „Training des Körpers“, „Lernen, wie man einen Gegner besiegt“ und „angemessenes Verhalten und gute Manieren“

  • Kano wollte, dass durch Judo der Körper der Übenden „gesund, kräftig und nützlich wird“.  Heute würden wir sagen: „Das Erlernen von und die Auseinandersetzung mit Judo soll einen Beitrag zur Entwicklung der motorischen und sprachlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten leisten“. 
  • Aspekte wie geistiges und emotionales Lernen, also das, was man als einen Beitrag zur „Entwicklung der Intelligenz und des emotionalen Selbstvertrauens“  bezeichnen könnte, wollte Kano vor allem durch die kämpferische Auseinandersetzung der Judo-Übenden vermittelt sehen. Hier spielt die Übungsform Randori eine wichtige Rolle. 
  • Aber Kano sah durch das Erlernen des Judo auch andere Aspekte gefördert,  wie partnerschaftliches Denken sowie sittliches, moralisches und ästhetisches Lernen. Dies sind Lernfelder, die einen Beitrag zur „Entwicklung einer grundlegenden Sozialkompetenz“ leisten können.

Folgen für unser Training:

Wenn Judo unter einer „pädagogischer Perspektive“ vermittelt werden soll, dann müssen dieses drei von Kano formulierten Zugänge zum Judo „angebahnt“ oder „unterstützt“ werden.

Ein moderner Judounterricht sollte also nicht nur einen Beitrag zur Entwicklung der motorischen und sprachlichen Fähig- und Fertigkeiten durch die körperliche Auseinandersetzung der Judo-Übenden anbahnen. Es sollten durch Judo auch die geistigen Fähigkeiten ausgebaut und das Selbstvertrauen der Übenden gestärkt werden. Dies alles sollte in einem „Lernklima“ geschehen, das hilft grundlegende soziale Fähigkeiten zu entwickeln.